Beschreibung
Wie funktioniert Alli?
Der Wirkstoff wirkt lokal im Dünndarm und Magen, er geht nicht in den Blutkreislauf über. Im Magen sind Verdauungssäfte enthalten, die in dem Moment ihre Arbeit aufnehmen, wenn die Nahrung ankommt. Orlistat verhindert die Arbeit zweier Enzyme des Saftes, ihre Namen sind Magen- und Pankreaslipasen. Die Aufgaben der Enzyme sind das Abbauen von Fett aus der Nahrung.
Aufgenommene Fette bestehen aus Molekülen, welche die Verdauungsflüssigkeiten in kleine Moleküle verwandeln. Nach dieser Zerkleinerung gelangen die Fette in den Blutkreislauf. Das Zerlegen ist die Aufgabe von den Magen- und Pankreaslipasen. Orlistat verhindert die Arbeit der Enzyme.
Die Einnahme von Alli erfolgt zu den Mahlzeiten. Damit wird der Abbau von dem enthaltenen Fett verhindert und absorbiert. Dem menschlichen Organismus entfällt so die Möglichkeit das Fett, als Energiequelle zu nutzen oder es im Fettgewebe einzulagern. Durch die Einnahme von Alli wird das Fett aus der Nahrung unverdaut, durch den Kot, ausgeschieden.
Vor der Einnahme muss abgeklärt werden, dass Sie für Alli infrage kommen. Die Pharmaindustrie produzierte das Arzneimittel für Personen mit einem Body-Mass-Index von 28 Kilogramm auf ein Quadratmeter oder höher. Kaufen Sie das Mittel persönlich in einer Apotheke, lassen Sie sich von dem Apotheker beraten. Unter Umständen verfügt die Apotheke über einen privaten Bereich, um Ihr Gewicht zu analysieren. Online füllen Sie den Patientenfragebogen aus. Unser medizinisches Personal wird Ihre Angaben überprüfen und entscheiden, ob der Einkauf rechtens ist.
Der Body-Mass-Index, auch BMI genannt, kann mit Ihren Gewichts- und Größenangaben errechnet werden. Die Wissenschaft erklärt einen BMI von 18,5 bis 24,9 als ein gesundes Gewicht. Bei einem BMI von 25 bis 29,9 gelten Sie als übergewichtig.
Wirkstoffe
- Orlistat 60 Milligramm pro Kapsel;
- mikrokristalline Cellulose;
- Natrium Typ A, Carboxymethylstärke;
- Siliciumdioxid;
- Natriumdodecylsulfat;
- Gelatine;
- Titandioxid;
- Indigocarmin;
Auf dem Markt sind noch Alli-Kautabletten, diese enthalten nur 27 Milligramm des Wirkstoffes. Die Wirkungsweise kann allerdings etwas effektiver sein, denn die Freisetzung wird durch das Kauen der Tabletten beeinflusst.
Studien zeigten, dass eine Tablette, dreimal am Tag eingenommen, die Aufnahme von Fett um ein Viertel blockiert. Diese Vorgehensweise unterstützt eine Diät. Deswegen ist es wichtig, Alli nur in Verbindung mit einer fettarmen, kalorienreduzierten Diät anzuwenden. Das Arzneimittel dient nicht als Wunderwaffe im Kampf gegen unerwünschten Kilos. Nur dreißig Prozent der täglichen Kalorien sollten aus Fett aus der Nahrung stammen. Ein Gemisch von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten sollte gleichmäßig auf dreimal am Tag verteilt sein. Rechenbeispiel: Bei 1400 Kalorien am Tag sollte jede Mahlzeit in etwa 15 Gramm Fett enthalten. Entscheidend bei der Errechnung des BMIs sind das Anfangsgewicht und Ihre zusätzlichen körperlichen Aktivitäten. Eine reduzierte Fettaufnahme in Zusammenhang mit Bewegung und Diät vergrößert die Wirkung von Alli. Folgen Sie den Anweisungen aus der Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Ist Alli ohne Rezept möglich?
Nein, für die Verwendung von Alli ist immer ein Rezept erforderlich.
Einnahme / Dosierung
Vergessen Sie bei der Einnahme nicht die Kombination aus Diät und Bewegung.
- Eine Kapsel dreimal täglich zusammen mit den Mahlzeiten einnehmen. Das bedeutet, die Einnahme entweder unmittelbar vor der Nahrungsaufnahme, währenddessen oder bis zu einer Stunde nach der Mahlzeit tätigen.
- Die Kapsel im Ganzen mit Wasser schlucken. Bei Kautabletten trifft dies nicht zu.
- Verpassen Sie eine Mahlzeit oder das Essen enthält kein Fett, dann lassen Sie die Kapsel entfallen.
- Falls im Essen sehr viel Fett ist, könnten Nebenwirkungen mit der Ausscheidung des Fettes auftreten, siehe Nebenwirkungen.
- Nicht mehr als drei Tabletten am Tag einnehmen.
- Nutzen Sie nur eine Variante von Alli. Nicht die Kapseln und Kautabletten im Wechsel einnehmen.
Nach Beendigung der Einnahme ist es weiterhin wichtig, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Regelmäßiges Sporttreiben ist unabhängig eines Arzneimittels hilfreich. Dadurch tragen Sie einen großen Anteil zum Erhalt des neuen Gewichts bei. Der unerwünschte Jo-Jo-Effekt lässt damit auf sich warten. Falls sich nach zwölf Wochen der Einnahme keine Gewichtsabnahme einstellt, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Möglicherweise wird durch die Einnahme von Alli, eine gute Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K verhindert oder reduziert. Es ist wichtig, dass Ihre
Nahrung genügend Obst und Gemüse enthält.
Das Mittel sollte nicht länger als sechs Monate in Folge eingenommen werden.
Im Falle einer Überdosierung können Bauchkrämpfe, Übelkeit oder eine Unterzuckerung auftreten. Nehmen Sie nur die angegebene Maximaldosis ein. Bei Verdacht auf eine Überdosierung setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Personen die Vorsicht walten lassen sollten
Leiden Sie an folgenden Krankheiten, setzten Sie sich vor der Einnahme mit Ihrem Arzt in Verbindung.
- Nierenkrankheit;
- Diabetes, unter Umständen muss die Dosis der Antidiabetika angepasst werden;
- Personen die Medikamente gegen Epilepsie einnehmen;
- Schwangerschaft und Stillzeit: Die Sicherheit des Mittels während einer Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen. Auf eine Einnahme während der Schwangerschaft sollte verzichtet werden. Stillende Mütter sollte Vorsicht walten lassen. Es ist nicht nachgewiesen, ob das Medikament teilweise in die Muttermilch übergeht.
Wechselwirkungen
- Patienten mit einer unteraktiven Schilddrüse, die Levothyroxin einnehmen, sollten sich genau informieren. Der Wirkstoff Orlistat beeinflusst die Absorption von Levothyroxin.
- Personen, die ein antiretrovirales Medikament gegen HIV-Infektionen einnehmen, sollten beachten, dass die Resorption beeinflusst wird.
- Sie leiden an Depressionen und nehmen ein Antipsychotikum ein? Dann kann Alli die Wirksamkeit des Arzneimittels beeinträchtigen.
- Tauchen vermehrt Durchfallerscheinungen auf, achten Sie auf die Wirksamkeit der Antibabypille. Wahrscheinlich müssen Sie eine zusätzliche Verhütungsmethode anwenden. Eine korrekte Aufnahme der Hormone ist nicht mehr gewährleistet.
- Die Einnahme von Alli kann den Blutspiegel von Amiodaron senken. Eventuell muss Ihr Arzt die Dosis anpassen. Das Gleiche kann passieren, wenn Sie Mittel gegen einen hohen Blutdruck oder einen hohen Cholesterinspiegel einnehmen. Der Grund liegt in einem Gewichtsverlust. Dieser kann eine Verbesserung des Cholesterins oder des Blutdrucks zur Folge haben.
- Falls Sie ein zusätzliches Multivitaminpräparat verwenden, sollte die Einnahme mindestens zwei Stunden nach der letzten Dosis, vor dem Zubettgehen, erfolgen. Bei Nichtbeachtung kann der Wirkstoff Orlistat die Aufnahme des Präparates verhindern.
Sie dürfen Alli nicht einnehmen, wenn Sie folgende Medikamente nutzen
- Blutverdünner, wie zum Beispiel Warfarin;
- Ciclosporin.
Oder:
- Erst kürzlich eine Organtransplantation hatten. Alli interagiert mit Medikamenten, die zur Verhinderung des Abstoßens von transplantierten Organen verwendet werden.
- Sie sind gar nicht übergewichtig.
- Kinder und Jugendliche unter dem 18. Lebensjahr.
Nebenwirkungen
Wirkungsweisen von Medikamenten und auch die unerwünschten Nebenwirkungen können bei jedem Patienten anders sein. Unten werden einige bekannte Wirkungen aufgezählt. Nicht alle werden bei Ihnen auftreten. Selbst die Stärke mag von Person zu Person variieren.Sie können Verdauungsbeschwerden reduzieren, wenn Sie genau die Anweisungen beachten.
Häufig beobachtet wurden:
- Ölige Flecken in den Ausscheidungen;
- Blähungen;
- Fettiger Stuhl;
- Weiche Stühle;
- Bauchschmerzen;
- Flüssiger Stuhl;
- Stuhlinkontinenz;
- Angsterscheinungen;
- Rektale Blutung;
- Gallensteine;
- Erhöhte Leberenzyme;
- Leberentzündung;
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse;
- Nierensteine;
- Allergische Reaktionen;
- Hautblasen;
- Dunklen Urin;
- Ermüdungserscheinungen;
- Fieber;
- Appetitverlust;
- Anhaltender Juckreiz;
- Schwächeerscheinungen;
- Gelbfärbung der Haut oder der Augen.
Tauchen nach der Einnahme Atembeschwerden, Schwellung der Zunge, des Gesichts oder im Hals auf, suchen Sie einen Arzt auf. Die aufgeführten Nebenwirkungen zählen nicht alle möglichen, vom Hersteller gemeldeten, Nebenwirkung auf. Dazu lesen Sie die Packungsbeilage. Vorsicht, falls Sie Allergie gegen Farbstoffe aufweisen, zum Beispiel von Indigocarmin (E 132).
Aufbewahrung der Alli-Kapseln
Schützen Sie das Arzneimittel vor Hitze und Feuchtigkeit. Lagern Sie das Medikament in einem verschlossenen Behälter. Nicht in der Reichweite von Kindern lassen.
Ein dunkler Ort wäre ratsam.
Die Entsorgung nur durch spezielle, örtliche Entsorgungsdienste erledigen. Nicht in den Hausmüll oder in das Abwasser werfen.