Beschreibung
Einsatzgebiete
Verwendet wird das Präparat mit dem Wirkstoff Flucloxacillin bei entsprechenden Infektionen der Haut, der Schleimhäute und an den Weichteilgeweben, aber auch an Knochen, entsprechenden Infektionen der Atemwege und des Knochenmarks. Behandelt werden können mit diesem Präparat Furunkel und Abszesse, aber auch Pyodermie und Paronychien. Angewandt wird das Präparat mit Flucloxacillin heute bei den verschiedensten bakteriellen Infektionen, wie:
- Lungenentzündungen;
- Halsentzündungen;
- Mandelentzündungen;
- Hirnhautentzündungen;
- Wundrose;
- Impetigo;
- entzündete Ekzeme.
Wirkweise
Bei diesem Präparat basiert die bakterizide Wirkung von diesem Wirkstoff auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese. Der Wirkstoff behindert dabei die Transpeptidierung der Mureinstränge. Und zwar die in der bakteriellen Zellwand. Mit Flucloxacillin behandelt werden bestimmte Bakterien. Und zwar einer ganz bestimmten Bakterienart – der mit β-Lactamasen bildenden Staphylokokken, wie bei Staphylococcus aureus und S. epidermidis, wie auch bei Streptococcus pyogenes sowie bei Klebsiella pneumoniae, aber auch bei den Neisseria-Arten, bei Bacillus anthracis (also Milzbrand) und Bacillus subtilis, wie auch Clostridien und Listeria monocytogenes. Diese Bakterien werden mit dem Präparat regelrecht abgetötet.
Die Verabreichung von diesem Präparat dient dabei als Voraussetzung dafür, dass eine bakterielle Infektion abheilen kann. Dabei gelindert werden auch die damit einhergehenden Symptome, wie Schmerzen, aber auch Fieber sowie Schwellungen und Hautrötungen und alle anderen Entzündungsreaktionen. Der Wirkstoff Flucloxacillin ist gut gewebegängig. Der Wirkstoff Flucloxacillin wird dabei im Darm im Blut aufgenommen. Auf diese Weise gelangt der Wirkstoff zu den entzündeten Geweben. Die Beschwerden werden nicht sofort nach der Einnahme gelindert, sondern erst nach einigen Tagen. Es kommt hier natürlich auch auf die Intensität der Schmerzen und auf den Fortschritt der Erkrankung an.
Preis Flucloxacillin in Deutschland
- Flucloxacillin 500 mg 20 Kapseln – 49,50 €
Anwendung
Die Flucloxacillin Kapseln werden im Ganzen mit etwas Wasser eingenommen. Eingenommen werden sollte das Präparat eine Stunde oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit. Auf leeren Magen sollte das Präparat nicht eingenommen werden. Eingenommen werden sollte das Präparat auch nicht gleichzeitig zu den Mahlzeiten. Denn die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung beeinflusst die Wirkung von diesem Antibiotikum negativ. Eingenommen wird zu jeder Mahlzeit 1 Kapsel. Wenn 3 Kapseln täglich verordnet wurden, wird je 1 Kapsel zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendbrot eingenommen.
Wichtig ist, dass eine Behandlungs-Kur vollständig abgeschlossen wird. Dies gilt auch dann, wenn schon vor dem Ende der Behandlungsdauer eine sichtliche Besserung eingetreten ist. Wenn die Einnahme der Behandlungs-Kur zu früh unterbrochen wird, besteht die Gefahr, dass nicht alle Bakterien abgetötet wurden. Die Gefahr, dass die Entzündung erneut auftritt wird dann wahrscheinlich. Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Dieser bestimmt dabei anhand der Art und des Ausmaß der Beschwerden, wie lange das Präparat eingenommen werden muss. Eine Behandlungs-Kur dauert in der Regel 5 bis 10 Tage. Eine längerfristige Anwendung kann auch durchgeführt werden. Diese geschieht unter ärztlicher Aufsicht.
Dosierung
Im Normalfall bestimmt der behandelnde Arzt, wie hoch die Dosierung während der Behandlungs-Kur ist. Im Normalfall werden 3 Kapsel á 500 mg vorgegeben für die Dosierung. Dies gilt für Erwachsene und für Kinder ab 12 Jahren. Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren werden meist 3 Kapseln á 250 mg täglich verordnet. Eine höhere Dosierung ist unüblich. Kinder, die jünger sind als 6 Jahren wird dieses Präparat nicht verordnet.
Nebenwirkungen
Wie andere Medikamente auch, so verursacht auch das Präparat mit dem Wirkstoff Flucloxacillin Nebenwirkungen. Anzumerken ist hier, dass Nebenwirkungen nicht bei jedem Patienten auftreten, aber auftreten können.
Die Nebenwirkungen, die bei der Einnahme des Wirkstoffs Flucloxacillin bekannt sind, sind
- Übelkeit;
- Erbrechen;
- Blähungen;
- Hautausschlag, in der Regel durch eine Allergie;
- Durchfall;
- Unterleibsschmerzen.
Zu den möglichen, aber eher sehr selten und schweren Nebenwirkungen gehören
- Trockenheit des Mundes;
- Veränderung der Geschmackswahrnehmung;
- Fieber;
- ein möglicher anaphylaktischer Schock;
- Blutbildstörung;
- schwere Hautreaktion;
- Magendruck;
- Appetitlosigkeit;
- Leberentzündungen;
- eine mögliche Cholestase;
- Nierenfunktionsstörung;
- Schleimhautentzündung im Bereich des Munds;
- Entzündung der Nieren;
- Erhöhung von Leberwerten;
- Auftreten des Stevens-Johnson-Syndrom;
- Auftreten des Lyell-Syndroms;
- Muskelschmerz;
- Veränderung des Blutbilds;
- Schwellung der Gefäße;
- Schwellung des Kehlkopfs;
- Atemnot;
- Anämie;
- Entzündung von Gefäßen;
- Gelbsucht;
- Agranulozytose;
- Thrombozytopenie;
- Leukopenie;
- Knochenmarksdepression;
- Elektrolytstörung;
- Serumnatriumerhöhung;
- Serummagnesiumerhöhung;
- Gelenkschmerz.
Ist eine längerfristige Behandlung mit Flucloxacillin vorgesehen, kann es in der Folge auch zu einer Entzündung bzw. des Befalls mit Bakterien des Dickdarms kommen. Eine Darmentzündung kann dies ebenfalls nach sich ziehen. Das Präparat mit Flucloxacillin hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit. Eingenommen werden darf das Präparat auch dann, wenn man vorhat Alkohol zu konsumieren.
Beipackzettel Flucloxacillin 500 mg
Wann sollte Flucloxacillin nicht eingenommen werden?
Geeignet ist ein Präparat mit Flucloxacillin nicht für jedermann bzw. nicht das geeignetste Präparat. Nicht mehr verschreiben wird der behandelnde Arzt das Präparat mit Flucloxacillin bei nicht beim Wissen um die entsprechende Anamnese, wenn
- der Patient allergisch auf Flucloxacillin ist;
- auf andere Penicillin-Präparate allergisch reagiert;
- an einer Lebererkrankung leidet oder gelitten hat;
- Allergien vorliegen;
- der Patient an Asthma bronchiale leidet.
Wenn bei einer vorherigen Behandlung mit diesem Wirkstoff schon einmal schwere Nebenwirkungen auftraten, sollte auf eine Wiederverwendung von diesem Präparat verzichtet werden.
Wechselwirkungen
Das Präparat mit Flucloxacillin hat eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten. Und zwar solchen, die dafür geeignet sind das Blut zu verdünnen. Der Wirkstoff kann zudem die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva reduzieren. Bei einer vorliegenden Schwangerschaft ist die Einnahme von diesem Präparat zuvor mit dem behandelnden Arzt abzuklären. Denn der Wirkstoff passiert auch die Plazentaschranke.
Darmflora
Während der Stillzeit kann das Präparat problemlos eingenommen werden, wobei es auch hier Vorbehalte gibt von einigen Ärzten. Denn es ist nicht vollständig erwiesen, ob der Wirkstoff nicht auch in die Muttermilch übergeht. Der Wirkstoff beeinflusst nachweislich aber die Darmflora. Aus diesem Grund kann es zu einer abgeschwächten Wirkung von Verhütungsmaßnahmen auf hormoneller Basis – mit der Antibabypille also – kommen. Das heißt, die Wirkmechanismen der Antibabypille können unter Umständen nicht wirksam werden, die sonst eine Schwangerschaft verhindern würden. Für die Schwangerschaftsverhütung wird aus diesem Grund während der Zeit der Einnahme von diesem Präparat mit dem Wirkstoff Flucloxacillin zu zusätzlichen nicht-hormonellen Maßnahmen wie Kondome geraten.
Bakterien
Kombiniert werden dürfen mit diesem Präparat keine anderen Präparate, welche dafür sorgen, dass das Wachstum von Bakterien gehemmt wird. Grund dafür ist, dass diese anderen Präparate die Wirkung des Präparats mit Flucloxacillin abschwächen. Hierzu gehören zum Beispiel Präparate mit den Wirkstoffen Tetracycline und Erythromycin. Verstärkt werden kann die Wirkung von Flucloxacillin durch eine gemeinsame Anwendung mit Wirkstoffen wie Indometacin (ein Mittel gegen Rheuma) sowie mit Salicylate (einem Wirkstoff in Mitteln gegen Übersäuerung), mit Probenecid (Wirkstoff in Mitteln gegen einen erhöhten Harnsäurespiegel), ebenso wie mit Phenylbutazon (einem Wirkstoff in Mitteln zur Behandlung von Gelenkerkrankungen) und Sulfinpyrazon (Wirkstoff in Mitteln gegen Gicht). Wenn gleichzeitig mit Flucloxacillin ein Mittel mit blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen eingenommen wird, erhöht dies die Blutungsgefahr. Dies ist vor allem bei Mitteln mit dem Wirkstoff Cumarins der Fall.
Digoxin
Zudem kann es auch zu Wechselwirkungen mit Digoxin. Dessen Wirkung kann sich während einer gerade laufenden Behandlung mit Flucloxacillin verstärken. Muss ein Patient gleichzeitig gegen Pfeiffer-Drüsenfieber behandelt werden, sollte eine Behandlung mit Flucloxacillin nur unter der besonderen Abwägung des Nutzens und des Risikos durch den behandelnden Arzt begonnen werden. Denn Flucloxacillin kann bei einer gleichzeitigen Behandlung mit den Wirkstoffen, welche für die Behandlung dieser Viruserkrankung eingesetzt werden, durchaus Wechselwirkungen hervorrufen. Wenn Flucloxacillin angewandt wird in diesem Fall, dann nur in hochdosierter Form. Ansonsten kommt es zu verstärktem Hautausschlag.
Geschichte
Entwickelt wurde der Wirkstoff im Jahr 1968 durch Beecham (jetzt GlaxoSmithKline) und für dieses Unternehmen auch patentiert. In den späten 1960er Jahre hatte man dabei durch die Veränderung des Penicillingrundgerüsts dafür gesorgt, dass die Penicillinase nicht mehr wirken kann. Hierdurch wurde das antibakterielle Spektrum auf die penicillinasebildenden Staphylokokken erweitert. Auch dies war – wie die Entwicklung von Penicillin selbst – ein Meilenstein in der Geschichte der Pharmabranche. Der Wirkstoff hat schon sehr vielen Menschen das Leben gerettet seit seiner Markteinführung. Denn zuvor gab es kein wirksames Präparat bzw. keinen wirksamen Wirkstoff gegen β-Lactamasen-bildende Staphylokokken. Der Wirkstoff wird in Deutschland unter dem Handelsnamen Flanamox und Staphylex angeboten. Diese Präparate sind verschreibungspflichtig. Das Präparat gibt es in Form von Kapseln.