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Welche Asthmasprays mit Cortison gibt es?
Asthma bronchiale ist eine chronische Lungenerkrankung. Harmlose Auslöser können die Bronchien heftig mit dauerhafter Entzündung reagieren lassen.
Diese eher harmlosen Auslöser sind:
- Hausstaubmilben und Pollen
- kalte Luft und Nebel
- seelische Belastung
- körperliche Anstrengung
Der Unterschied zu einer Bronchitis ist, dass die Entzündung der Bronchien bei Asthma dauerhaft bestehen bleibt.
Asthma unterscheidet sich in zwei Formen:
- Allergisches Asthma
- Anfälle ausgelöst durch Allergien
- und
- Nicht-allergisches Asthma
- Anfälle ausgelöst durch andere Faktoren wie Stress, seelische Belastung u. v. m.
- Rund 10 Prozent der Kinder und Jugendlichen und rund 6 Prozent der Erwachsenen leiden an Asthma bronchiale.
Die Symptome von Asthma
Die typischen Symptome von Asthma kommen schubweise und anfallsartig. Atemnot, ein Engegefühl in der Brust, erschwertes Atmen und nächtliche Hustenanfälle. Aber es gibt auch Phasen ohne Beschwerden, in denen keine Krankheitszeichen festzustellen sind. Auch in diesen beschwerdefreien Phasen bleibt die Entzündung der Atemwege bestehen und bedarf einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme. Dadurch werden Asthmaanfälle reduziert und weitere Schäden an Bronchien und der Lunge werden vermieden. Obwohl Asthma sehr unauffällig in beschwerdefreien Phasen ist, kann es bei einem akuten Anfall sehr heftig bis lebensbedrohend werden.
Asthma und die Behandlung
Durch Asthma ausgelöst, unterliegen Atemwege einer ständigen Entzündung und Belastung. Diese Entzündung löst ein Anschwellen der Muskel in den Atemwegen aus, dadurch wird die Atmung erschwert. Das kann so weit gehen, dass diese Atemnot bedrohlich werden kann. Gegen diese Entzündung muss der Patient mit Asthma dauerhaft Medikamente einnehmen. Eines der wichtigsten Medikamente bei Asthma ist Cortison. Bei einer Asthmaerkrankung wird Cortison in den meisten Fällen inhaliert.
Cortison – was ist das eigentlich genau?
Der menschliche Körper stellt in der Nebenniere selbst Cortison her, auch in Stresssituationen wird dieses Hormon ausgeschüttet. Das Hormon reguliert das Immunsystem und beruhigt überschießende Entzündungsreaktionen. So wirkt es auch bei Asthma beruhigend auf das Atmungssystem. Eine dauerhafte Behandlung mit Cortison kann vor Asthmaanfällen außerordentlich gut schützen. In den verschriebenen Inhalationssprays ist aber nicht das Hormon Cortison beinhaltet, sondern eine synthetische Variante des Hormones Cortison. In den Inhalatoren handelt es sich um Glukokortikoide. Das sind zum Beispiel Fluticason, Budesonid und Beclometason.
Die Verwendung von Cortison bei Asthma
Bei Asthma ist die Bronchialschleimhaut entzündet und die Muskulatur in den Atemwegen angeschwollen. Durch das Cortison wird die Entzündung beruhigt und Schwellungen werden damit verringert. Durch die Verwendung eines Inhalators mit Cortison wird die Produktion von Schleim reduziert, allergische Reaktionen gehemmt und die Hyperreagibilität der Bronchien verringert. Eine regelmäßige Inhalation reduziert Hustenattacken, Atemnot und daraus entstehende Krankenhausbesuche. Durch die kontrollierende Wirkung ist ein Cortison-Medikament nicht als Notfallmedikament geeignet. Für akute Asthmaanfälle werden zusätzlich Medikamente verabreicht.
Beginnt man eine Behandlung mit einem Inhalator das Cortison enthält, kann es einige Tage dauern, bis die Wirkung eintritt. Das Medikament kann die entzündliche Reaktion der Bronchien dauerhaft unterdrücken. Dadurch werden akute Asthmaanfälle reduziert. Das wirkt sich ebenfalls positiv auf einen niedrigeren Verbrauch von Asthma-Notfall-Medikamenten aus. Eine Kombination mit Bronchien erweiternden Medikamenten, deren Wirkung lange anhält, ist sehr sinnvoll.
Bei den verfügbaren Cortison-Inhalatoren gibt es aber folgende Unterschiede
Inhalatoren mit reinem Cortison:
Der Pulmicort Turbohaler von AstraZeneca
- Wirkstoff: Budesonid
- ist ein Pulver-Inhalator und wird bei Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt. Das kann aber nur dann gemacht werden, wenn davor eine Lungenfunktionsuntersuchung durchgeführt wurde und die Wirkung von inhalativem Cortison bestätigt wurde. Zur Behandlung eines Asthmaanfalles, der akut auftritt, ist Pulmicort nicht geeignet.
Der Flutide Spray von GlaxoSmithKline
- Wirkstoff Fluticason,
- ist ein Dosier-Aerosol zum Inhalieren. Der Spray wird eingesetzt bei entzündlichen Reaktionen der Atemwege. Die Anwendung erfolgt bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) in Kombination mit lang wirksamen Broncholitatator und bei anhaltendem Asthma bronchiale. Flutide ist nicht geeignet bei einem akuten Asthmaanfall.
Der Ventolair Spray von TEVA
- Wirkstoff: Beclometasondipropionat
- ein Dosier-Aerosol zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie chronisch obstruktiver Bronchitis und Asthma bronchiale. Dieser Inhalationsspray wirkt nicht bei einem akuten Asthmaanfall. Des Weiteren wird Ventolair als antientzündliches Medikament zur Akuttherapie nach Brandunfällen eingesetzt, wenn giftige Gase oder Dämpfe eingeatmet wurden.
Der Fluticason Spray von Cipla
- Wirkstoffe: Fluticason
- weiterer Inhaltsstoff: Norfluran
- ist ein Dosier-Aerosol zur Behandlung von Asthma bronchiale, er kann nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalles verwendet werden
Inhalatoren mit kombinierten Inhaltsstoffen:
Symbicort Turbohaler von AstraZeneca
- Wirkstoffe Symbicort: Formoterol und Budesonid
- ist ein Dosier-Aerosol und wird zur Behandlung von Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt
- Budesonid: verringert Schwellungen und Entzündungen in der Lunge
- Formoterolfumarat-Dihydrat: erleichtert die Atmung durch Entspannung der Muskel in den Atemwegen
Flutiform ein Dosier-Aerosol
- Wirkstoffe Flutiform: Fluticason-17-Propionat und Formoterolfumarat-Dihydrat
- die Kombination der beiden Wirkstoffe ist langanhaltend und erweitern die Atemwege, gleichzeitig wird die Entzündung und Schwellung in der Lunge verringert.
- Wird verwendet zur Vorbeugung von Symptomen bei Asthma und Atemnot. Wirkt nicht bei einem akuten Anfall von Asthma.
Foster Inhalator von Chiesi
- Wirkstoffe: Beclometasondipropionat und Formoterolfumarat-Dihydrat.
- Hilfsstoffe: Norfluran, Ethanol, sowie Salzsäure zur pH-Wert-Einstellung
- ist ein Dosier-Aerosol und wird angewendet bei Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung. Reduziert und verhindert teilweise Symptome wie pfeifende Atemgeräusche, Husten und Kurzatmigkeit.
Cortison Medikamente gegen Asthma gibt es aber auch in anderen Formen, wie zum Beispiel als Injektion oder Tabletten. Bei einem akuten Asthmaanfall wird zumeist Prednisolon oder andere verwandte Wirkstoffe verwendet. Diese wirken nicht nur auf die Bronchien, sondern auf den gesamten Körper. Die Dosierung ist bei diesen Medikamenten höher als bei Medikamenten für die Inhalation. Diese Art der Medikamente wird aber immer nur für sehr kurze Zeit angewendet.
Die Nebenwirkungen der Cortison-Inhalatoren
Der erste Gedanke, wenn es um Cortison geht, sind Nebenwirkungen wie Anfälligkeit für Infekte, enorme Gewichtszunahme, Knochenbrüche, Akne, dünne Haut und Diabetes.
Für die Wirkung in der Lunge ist aber eine sehr niedrige Dosierung ausreichend. Durch diese niedrige Dosierung gelangt kaum Cortison in den Blutkreislauf und damit in den Körper. Starke Nebenwirkungen werden deswegen nicht ausgelöst. Das bedeutet aber nicht, dass keinerlei Nebenwirkungen auftreten können. Durch einen Inhalator kann die Mundschleimhaut mit einem Pilz infiziert werden. Vor diesem Pilzbefall kann man sich aber einfach schützen, wenn man die Inhalation vor dem Essen durchführt oder nach der Inhalation der Mund gespült wird. Wird Cortison hochdosiert und sehr oft angewendet, empfiehlt es sich, eine Inhalierhilfe zu benutzen.
In einzelnen Fällen können Nebenwirkungen wie
- verschwommenes Sehen, ein Katarakt oder Glaukom auftreten
- eine Pankreatitis entstehen
- Hauteinblutungen auftreten
- der Aggressionslevel ansteigen
Diese Nebenwirkungen treten aber nur sehr selten auf.
Wann sollte auf die Einnahme von Cortison verzichtet werden?
Besteht eine Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze, sollte auf cortisonhaltige Medikamente verzichtet werden. Das gilt auch bei einem akuten Atemwegsinfekt oder bei einer unbehandelten Tuberkulose. Durch das Cortison wird das Immunsystem geschwächt und kann im Zweifelsfall nicht gut genug auf eine akute Infektion reagieren.
Die Verwandten von Cortison und Cortison selbst
Die Nennung von Cortison bei den Asthmasprays ist eigentlich falsch. Der menschliche Körper kann mit Cortison nicht viel anfangen. Cortison wird vom menschlichen Körper selbst produziert und ist ein Abbauprodukt des Stresshormons Kortisol. Das Hormon Kortisol selbst ist dagegen nicht zu unterschätzen. Kortisol hemmt Entzündungen und regt den Stoffwechsel an. Aus diesem Grund wird es kopiert und gegen allergisches Asthma eingesetzt. Durch Allergie ausgelöste Entzündungen werden gehemmt und das Schwellen der Atemwege dadurch minimiert.
Durch die Inhalation des Medikaments gelangt dieses direkt auf die Schleimhäute der Atemwege. Mittels der Inhalationstechnik wird im Gegensatz zu Tabletten nur eine sehr geringe Dosis benötigt. Das hat zur Folge, dass es fast keine Nebenwirkungen durch Cortison Sprays gibt.
Cortison Asthmasprays können als Basisbehandlung langzeitig durchgeführt werden. Das bedeutet, dass man den Spray täglich nutzt, auch wenn es im Moment keine Beschwerden gibt. Daraus folgt eine Besserung der Beschwerden auf lange Sicht und nur sehr selten Anfälle von Atemnot.
Warum hat Kortisol einen so schlechten Ruf?
Seit mehr als 50 Jahren gibt es kortisolähnliche Medikamente. Der erste Patient erhielt Kortisol im Jahre 1948. Durch die geringen Erfahrungen über dieses Medikament wurden sehr hohe Dosierungen verwendet. Durch die hohe Dosierung entstanden schwere Nebenwirkungen, die den Patienten schwer schädigten.
Mittlerweile wird Kortisol nur in sehr geringen Dosen verabreicht und auch die Anwendungszeit ist sehr kurz. Dadurch sind die Nebenwirkungen enorm verringert worden.
Kortisol wird im Körper mittels Cholesterin hergestellt. In verschiedenen Schritten wird Cholesterin im menschlichen Körper in Kortisol umgewandelt. Der letzte Schritt der Umwandlung geschieht in der Nebennierenrinde. Durch den lateinischen Namen „Cortex“ für „Rinde“ wird das Hormon Kortisol genannt.
Die künstlich hergestellten Stoffe in den Asthmasprays werden hingegen Hydrokortison genannt. Die Sprays entfalten ihre Wirkung nach 12 bis 24 Stunden nach der ersten Inhalation. Nach einer Anwendungszeit von vier bis acht Tagen entfaltet sich die volle Wirkung.
Was ist der Unterschied zwischen Asthmasprays und Tabletten?
Der Wirkstoff Cortison wird mit dem Spray inhaliert und durch die Schleimhäute aufgenommen. Durch die Inhalationstechnik wird ein sehr geringer Teil des Wirkstoffes in den Blutkreislauf aufgenommen. Im Gegensatz zu den Tabletten ist die Menge aber sehr gering. Asthma Sprays mit der geringen Dosierung an Wirkstoffen zeigen keine körperliche Auswirkung, wenn eine Medikation beendet wird.
Tabletten hingegen werden auch im Blutkreislauf aufgenommen. Das bedeutet zwar nicht, dass die Wirkung schlechter ist. Doch ein einfaches Absetzen des Medikaments versetzt den Körper in eine Art von Entzug. Kortisol-Entzug äußert sich durch Müdigkeit, Gelenks- und Muskelschmerzen ähnlich wie bei einer Grippe und einem Gefühl von Unterzuckerung. Kortisol-Tabletten dürfen deswegen nur ausgeschlichen werden. Das bedeutet, dass das Beenden der Einnahme nur schrittweise durchgeführt werden sollte.
Kinder und die Asthmaerkrankung
Viele Kinder haben heutzutage Asthma. Das Problem bei Kindern ist, dass die Diagnose Asthma zumeist sehr spät gestellt wird. Dadurch erfolgt eine gezielte Behandlung von Asthma mit Cortison zu oft sehr spät.
Es ist eine beruhigende Tatsache, dass gerade bei kleinen Kindern Asthmabeschwerden wieder verschwinden können. In diesem Falle handelt es sich nicht um Asthma, sondern nur um spastische oder obstruktive Entzündungen, die durch diverse Infekte auftreten. Leider sind die Symptome kaum zu unterscheiden, ob es sich um eine infektiöse Entzündung oder echtes Asthma handelt. Eine infektiöse Entzündung mit diesen Symptomen verschwindet in der Regel bis zum Schulalter.
Kinder und die Asthma-Behandlung
Je früher nun bei einem Kind Asthma festgestellt wird, desto leichter sind die Behandlung und das Erreichen einer langanhaltenden Beschwerdefreiheit. Kinder werden ebenfalls mittels Langzeitmedikation und Medikamenten für den akuten Bedarf behandelt. Bei Kindern muss die Dosierung durch regelmäßige Kontrolle individuell angepasst werden.
Es ist außerdem wichtig, die richtige Anwendung des Inhalators mit Kindern zu üben. Zum Vereinfachen der Anwendung für Kinder werden Spacer (Vorschaltkammern) genutzt. Das vereinfacht die Handhabung des Inhalators für Kinder enorm. Asthmaschulungen für das erkrankte Kind und dessen Familie haben sich ebenfalls als äußerst vorteilhaft erwiesen. Gerade für die Psyche des Kindes ist eine Asthmaschulung vorteilhaft, um mit dieser Krankheit umzugehen zu lernen. Asthma ist als Krankheit nicht ersichtlich für andere Kinder und auch für Erwachsene Menschen.
Die richtige Anwendung von Asthma Sprays
Egal, welcher Asthma-Inhalator, Dosieraerosol oder Pulver-Inhalator verwendet wird, ist die richtige Anwendung von enormer Bedeutung.
Asthma Inhalatoren wie das Dosieraerosol bedürfen einer Koordination vom Auslösen des Sprühstoßes und dem Einatmen. Hierbei ist sehr großes Augenmerk auf die richtige Koordination zu legen, da sonst das Medikament nicht bis zu den Bronchien vordringt.
Inhalatoren mit Pulver hingegen werden von vielen Patienten bevorzugt. Die Anwendung ist einfacher, da der Wirkstoff erst durch den Luftzug des Einatmens freigesetzt wird. In diesem Falle gilt es nur zu beachten, dass die Inhalation mit einem tiefen Atemzug, der schnell erfolgt, durchgeführt wird. Nur dann wird eine Wirkung eintreten.
Ein sicherer Umgang mit den Inhalatoren ist maßgeblich für die Wirkung des Cortisons bei einem Asthmaanfall. Kommt es zu einem akuten Asthmaanfall, sollte das Medikament schnell und sicher inhaliert werden können.
Es empfiehlt sich, sich die Anwendung von einem Arzt oder dem Apotheker genau erklären zu lassen. Dazu eignet sich auch eine Einnahme direkt bei dem Arzt oder Apotheker. Das gibt Ihnen selbst mehr Sicherheit im Umgang mit dem Inhalator, um im Falle des Falles richtig und schnell handeln zu können.
Cortison, oft umstritten und mit negativem behaftet, ist der einzige Helfer für Asthma geplagte Menschen. Cortison verhindert akute Asthmaanfälle und dadurch so manchen Krankenhausaufenthalt.
Asthmasprays mit Cortison erleichtern das Leben mit Asthmaerkrankung enorm. Dank Cortison kann man ein fast normales Leben führen. Durch engagierte Mediziner hat die Erkrankung an Asthma nicht mehr so enorme Auswirkungen auf das Leben. Die Medizin forscht hingegen weiter, um Menschen mit Asthma besser helfen zu können und deren Leben qualitativ zu verbessern. Eine Heilung von Asthma gibt es bis heute nicht.